IRAN: Fußball-WM, erhöhte Repressionen in kurdischen Städten, landesweiter Streik, Hinrichtungen

Teil 2 der aktuell fortgesetzten Recherche

Über den Jahreswechsel hinweg ist die Protestbewegung weiterhin sehr aktiv und kreativ. Aber auch das Regime unternimmt viel, um den Widerstand der Protestierenden zu brechen. In den kurdischen Städten erfolgt dies durch starke Präsenz bewaffneter Truppen des Regimes. Auf einen erfolgreichen landesweiten dreitägigen Streik folgt postwendend die erste Hinrichtung eines Protestierenden und einige Tage später die Hinrichtung eines weiteren Aktivisten. Mit diesen und den noch drohenden Exekutionen scheinen bei der Protestbewegung die großen Hoffnungen auf einen baldigen Erfolg ihrer Bemühungen zu schwinden.

Rote Farbe und Molotowcocktails

Der Kampf gegen die ideologische Besetzung und Präsenz der islamischen Republik im öffentlichen Raum geht weiter. Es werden wiederum zahlreiche Statuen und große Murals des Regimes (etwa von Quasem Soleimani) beschädigt und zerstört oder mit (roten) Farbbeuteln beworfen.^[1]

Ein mit roter Farbe beworfenes Mural, das Quasem Soleimani zeigt, wird verdeckt.^[2]

In Karaj wird die rote Farbe direkt vom Dach über das Wandbild geschüttet.^[3]

Aufsehen erregt ein Mann, der im Dezember 2022 in der Stadt Sanandaj auf dem dortigen Freiheitsplatz auf ein Denkmal steigt und dieses mit roter Farbe zu besprühen versucht. Berichten zufolge wird er dabei angeschossen und an einen unbekannten Ort gebracht. [4] Beschädigungen oder Zerstörungen von Straßen- und Hinweisschildern[5] sowie Statuen[6] mit Bezugnahme auf die Islamische Republik werden ebenfalls fortgesetzt.

Zerstörung einer Basij-Statue in Darreh Shahr[7]

Abbrennen eines Regime-Banners über einer Autobahn in Teheran[8]

Dazu sind in den sozialen Medien zahlreiche Dokumentationen von den Zerstörungen politischer Regime-Banner [9] zu sehen sowie Videos aus über 20 Städten des Irans, in welchen religiös-politische Einrichtungen der Islamischen Republik in den Nächten mit Molotowcocktails attackiert werden. So etwa Basij[10]-Stationen in Ahvaz[11 ], Ardabil[12], Bushehr[13], Mahabad[14], Ravanshah[15], Ray[16], Sari[17] (auch auf die Polizeistation[18]) und Yazd[19] sowie Büros der Freitag-Imame, religiöse Schulen und andere religiöse Einrichtungen in der Provinz Hamedan[20], in Karun[21], Khomeinishahr[22], Qom[23], Quchan[24], Shiraz[25] und Toisarkan[26]. Attackiert werden zudem Banken im Besitz der Sepah[27] (etwa im Kamiaran)[28] und Verwaltungseinrichtungen (z.B. in Mashad [29] und Mormori[30]).[31]

Das zerstörte Basij-Büro an der renommierten technischen Sharif Universität in Teheran, an welcher zahlreiche Studierende bereits in den Wochen zuvor verhaftet wurden.[32]

Für Aufsehen sorgen Berichte vom 17. November, als das Museum von Ruhollah Khomeini in seiner Geburtsstadt Khomein in Brand gesetzt wurde. Von der Regierung wird dies, trotz eindeutiger Videoaufnahmen, geleugnet.[33]

Die iranische Fußballmannschaft, vom Regime dienstbar gemacht

Die Teilnahme der iranischen Fußballmannschaft an der Fußball-WM in Katar wird im Iran als auch in Katar vom Regime genutzt, um Stimmung für die Islamische Republik zu machen, etwa durch das bewusst sichtbare Auftreten von Fans mit Verweis auf die Islamische Republik[34]. Protestaktionen von iranischen Regimegegner*innen werden in Katar hingegen möglichst unterbunden.[35] Wie aufgeheizt die Stimmung am Austragungsort der Fußball-WM ist, zeigt ein Vorfall, bei dem ein dänischer Reporter verhaftet wird, weil er eine Attacke von Regimetreuen auf Regimegegner*innen mitfilmt[36]. Im Iran selbst wird rote Farbe auf Regime-Werbebanner geschüttet[37] und Banner abgehängt, auf welchen etwa steht: „Nationalteam der Killer“[38]. Damit drückt die Protestbewegung klar aus, dass man das Nationalteam als Teil des Regimes ansieht. Daran kann auch der Umstand nichts ändern, dass die meisten Spieler noch beim ersten Gruppenspiel die Hymne nicht mitgesungen haben.[39]

Einer von mehreren brennenden Fußball-WM-Werbebannern des Regimes, hier in der Teheraner Jordan Straße.

„Rutscht nicht auf dem Blut aus“. Banner mit einem blutverschmierten Fußball auf der vielbefahrenen Hakim-Autobahn in Teheran, anlässlich des ersten Gruppenspiels Irans bei der Fußball-WM gegen England.[40]

Nachdem Iran das erste Gruppenspiel gegen England verloren hat, wird dies mit Hupkonzerten[41] und sogar dem Zeigen der britischen Flagge bejubelt.[42] Wie sehr das Regime auf das Propagandainstrument des Fußballs im öffentlichen Raum setzt, wird nach dem Sieg des iranischen Fußballteams gegen die walisische Mannschaft deutlich. Plötzlich sind auf den Straßen nicht nur jubelnde Fans mit den Fahnen der Islamischen Republik zu sehen[43], sondern auch schwerbewaffnete Regimetruppen, die sich – statt mit ihrem üblichen martialischen Auftreten – plötzlich „menschlich“ geben, fröhlich lachend und Volkstänze tanzend. Beinahe schon surreal wirkt ein Mitglied der Sepah, der wie ein Kind eine Vuvuzela tutend und die Fahne schwingend, herumhüpft.[44]

„Du tanzt auf dem Blut der von dir Getöteten“, nimmt Bezug auf jenes Mitglied der Regimetruppen, das bei den Siegesfeiern durch die Straßen sprang und tanzte.[45]

Statt geprügelt wird getanzt und gejubelt[46], sogar mit der Fahne im Gewehrlauf … [47]

Umso größer ist die durch Autohupen und Feuerwerke auf den Straßen zum Ausdruck gebrachte Freude bei vielen Iraner*innen, als „ihr“ Team gegen das Team der USA verliert und damit aus der Fußball-WM ausscheidet.[48] Ganz abgeschlossen ist dieses Kapitel, das von wiederholtem Verbrennen von Fußball-WM-Werbebannern begleitet wurde[49], jedoch nicht. Denn auch bei diesen Freudenprotesten gegen das iranische Fußballteam wurde mindestens eine Person getötet.

Fußballer des Teams Malavan Bandar Anzali mit einem Foto von Mehran Samak, der bei den Feiern nach dem Ausscheiden Irans aus der Fußball-WM in ihrer Stadt getötet wird.[50]

Bereits zuvor ist mit Voria Ghafouri ein bekannter kurdischer Fußballer für seine Kritik an der Nationalmannschaft für einige Zeit festgenommen worden.[51]

Während der Pro-Regime-Feiern für die Fußballmannschaft halten Frauen ein Schild für den verhafteten Fußballer Voria Ghafouri hoch.[52]

„Kurdistan ist nicht alleine“

Der Widerstand in den kurdisch besiedelten Gebieten Irans gegen das herrschende Regime hat eine lange Tradition.

Stencils mit dem Portrait von Sharifi Panahi. Sie appellierte 2018 erfolglos auch an die EU, die Hinrichtung ihres Sohnes Ramin Hossein Panahi wegen „Bekämpfung der islamischen Regierung“ zu verhindern.[53] Der Text auf dem linken Stencil unter #Kurdistan lautet: „Seit langer Zeit unterdrückt, seit langer Zeit im Widerstand“. [54]

Nachdem Mitte Novembers vermehrt Bilder aus kurdischen Städten im Netz aufgetaucht sind, die den Eindruck erwecken, dass die Protestierenden zumindest straßenweise die Kontrolle in ihren Städten übernommen hätten[55], folgen rasch Videoberichte von starken Truppenverlegungen in Richtung der kurdischen Gebiete (etwa am Weg nach Bukan[56]) und in der Folge nächtliche Videos, in welchen minutenlanges Schießen zu hören ist.

Auf die Machtdemonstrationen kurdischer Protestierender folgen erhöhte gewaltsame Repressionen.[57]

In den kommenden Tagen tauchen vermehrt Videos von Konvois stark bewaffneter Einheiten des Regimes auf (etwa aus Mahabad[58]) und von Straßenkämpfen in den Städten Piranshahr[59] und Javanrud[60]. Im kurdischen Nordirak werden zeitgleich iranisch-kurdische Einrichtungen vom iranischen Militär mit Raketen angegriffen.[61] Die genaue Zahl der Getöteten in den kurdischen Städten Irans bleibt unklar. Alleine für Mahabad wird von mindestens 15 Zivilist*innen ausgegangen, die durch direkten Beschuss von Regierungstruppen getötet wurden. Auf einem Bild sind neue Gräber zu sehen, die mit roten Schleifen geschmückt sind.^[62]

Begräbnisse und Totengedenkfeiern als Manifestationen des Widerstandswillens in den kurdischen Gebieten Irans.^[63]

Die Ereignisse in Kurdistan spiegeln sich innerhalb weniger Stunden bzw. Tage im restlichen Iran auf den Wänden und auf Protestbannern wider^[64]. Dabei wird die Solidarität und Unterstützung der dortigen Protestbewegung beschworen.

„Der Weg der Freiheit führt über Kurdistan^[65]

„Landsleute, steht auf für Kurdistan“, auf dem Kurdistan Highway in Teheran^[66]

In blutroten Buchstaben und auf Arabisch steht unter dem Namen der kurdischen Stadt Mahabad der Satz: „Gibt es irgendjemanden, der mir helfen kann?“ Das sind die letzten Worte von Imam Hussein im irakischen Kerbala, vor seinem gewaltsamen Tod im Jahr 680^[67]. Die Erinnerung an diese Schlacht in Kerbala während Ashura ist eines der zentralen Elemente der schiitischen Glaubenslehre.^[68]

Nutzung eines anscheinend zuvor abgebrannten Überkopfbanners in Teheran, auf dem Satari Highway. Der Text besagt u.a. „Mahabad ist nicht alleine. (…) Dies ist die Stimme der iranischen Volksrevolution. #Freiheit“.^[69]

Es finden sich auch Dokumentationen von Frauen, die als Einzelpersonen ihre Solidarität mit den iranischen Kurd*innen auf den Straßen kundtun.

In Karaj hält diese Frau ein Plakat hoch, das unter anderem fordert: „Tötet keine Kurden“.^[70]

Frau in der Teheraner Revolutionsstraße: „Schmeckt das Wasser, das du trinkst, nicht wie Blut? Kurdistan steht unter Beschuss des Feindes!“^[71]

Frau mit einem Transparent auf Kurdisch: „Kurdistan ist nicht alleine, Iran steht hinter dir“ ^[72]

„Wir haben Steine und Töpfe, die erschreckten Sepah kommen mit Duschkahs [=Maschinengewehre aus sowjetischer Bauart] #Kurdistan“^[73]

Dokumentiert sind auch zweisprachige Wandslogans auf Kurdisch und Farsi, die von Aktivist*innen außerhalb der kurdischen Gebiete gesprüht werden.

Dieser von einer Aktivistin gesprühte Satz „Krone und Turban wurden nicht in Kurdistan geboren, aber sie werden hier begraben“, wird auf Instagram in Schah-treuen Kommentaren heftig kritisiert. Unter dem in Farsi gesprühten Satz findet sich der kurdische Hashtag „Frau, Leben, Freiheit“^[74]

„Widerstand ist Leben“, auf Farsi (links) und Kurdisch (rechts)^[75]

„Wir Kurden sind alleine, schließt euch uns an“^{^[76]}

„Khamenei, hüte dich vor dem Tag an dem wir Waffen haben“. Darunter: „Für Kurdistan“^{^[77]}

Nach den erhöhten gewaltsamen Repressionen in den kurdischen Gebieten tauchen, so etwa bei den Freitagsdemonstrationen in Sistan und Belutschistan, vermehrt Solidaritätsbekundungen auf. Auf den dortigen Transparenten wird ausdrücklich die Einheit Irans beschworen. Der Kampf gegen die aktuelle Regierung als gemeinsamer Feind dient dabei als einendes Ziel.

Iranische Flagge in Zahedan, ohne Symbol der Islamischen Republik, stattdessen mit dem Text: „Gleichheit und Freiheit. Kurden, Baluchs, Türken, Lor, Araber, Aserbaidschaner, Bakhtiari, Perser, Einheit.“^[78]

„Kurdistan ist nicht alleine, Balutschistan steht hinter ihm.“^{^[79]}

„Iran, mach dir keine Sorgen. Es ist eine Ehre für Belutschistan und Kurdistan, dich nicht alleine zu lassen“^[80]

„Kurdistan ist nicht alleine, Belutschistan steht ihm bei!“ Daneben: „Mein Iran“ ^[81]

Ein Banner in Teheran beschwört ebenfalls die Einheit des Irans vom Süden mit Sistan und Belutschistans bis zu Kurdistan im Norden: „Von Khash bis Mahabad, lang lebe der Widerstand“^[82]

Protestierende Frauen in Teheran, mit den Trachten von Balutschistan (re.) und Kurdistan (li.) und ohne verpflichtendes Kopftuch.^[83]

Jene, die die Proteste, welche besonders in den Provinzen Kurdistan sowie Sistan und Belutschistan viele Todesopfer gefordert haben, als separatistische Bewegungen abtun, werden von der iranweiten Protestbewegung heftig kritisiert und als Regime-nahe verurteilt.

„Das Wort Separatismus in deinem Mund = eine Kugel im Körper Kurdistans“ ^[84]

Von Frauen gesprühte Slogans: „Lösche für immer den Begriff Separatismus #Kurdistan“ und „Für ein selbstbestimmtes Leben von Frauen“.^[85]

**Aktivist*innen als weiterhin wichtige Kräfte der Protestbewegung**

Nach den in den sozialen Medien geteilten Videos und Fotos dürfte z.B. das Werfen von Molotowcocktails oder das Überschreiben von Überkopfbannern eher überwiegend durch Männer erfolgen. Was jedoch Demonstrationen auf den Straßen oder das Sprayen von Wandslogans betrifft, so gibt es zahlreiche Belege dafür, dass Frauen hier (weiterhin) eine sehr aktive Rolle spielen, wie auch zahlreiche Fotografien und Videos zeigen. Dabei wird nicht nur oft ohne Kopftuch gesprüht, sondern sogar tagsüber.

In einer Sammlung von mehreren Videos sind Frauen zu sehen, die u.a. folgende Parolen sprühen: „Kindermörderregierung“ / „Frau, sei keine Sklavin der Islamischen Republik“ / Tagsüber: „Es ist eine Revolution, kein Protest“ / Tagsüber auf einen Gehsteig gesprüht: „#Nein zur Islamischen Republik“. Unter den sprayenden Frauen ist auch eine in der traditionellen Kleidung Belutschistans zu sehen.^[86]

Frauen bei der Freitagsdemo in Zahedan am 25. November 2022. ^[87]

Bei der Freitagsdemo am 2. Dezember wurde von demonstrierenden Frauen die Parole gerufen: „Ob mit oder ohne Kopftuch – Vorwärts zur Revolution“.^[88]

Auch wenn die Parolen vermehrt auf den völligen revolutionären Sturz des Regimes abzielen, so wird auch im November/Dezember die Forderung nach „Frau, Leben, Freiheit“ weiterhin verbreitet.^[89]

Gegen Gewalt an Frauen „Frau, Leben Freiheit – Nein zur Gewalt gegen Frauen“ und ein Aufkleber mit: „Frau, Leben Freiheit heißt Nein zu Femiziden“^[90]

Sehr selten geworden sind hingegen Fotografien oder Videos von Schülerinnenprotesten. Diese waren in den ersten Wochen sehr zahlreich und wurden vor allem im westlichen Ausland stark rezipiert.^[91] Für viele Schülerinnen hatte das aber massive restriktive Maßnahmen zur Folge, die Berichten zufolge bis zur Verfrachtung Minderjähriger in psychiatrische Anstalten reichten.

Schülerinnen in einer Schule in Teheran singen ohne Kopftuch ein Protestlied und haben die Namen getöteter Demonstrant*innen auf die Tafel geschrieben.^[92]

Schülerinnen in Isfahan haben die Fotos von Ruhollah Khomeini aus ihren Schulbüchern herausgerissen.^[93]

Schülerinnen an einer Schule in Bandar Abbas, mit verpixelten Stinkefingern gegenüber „verteufelten“ Fotografien von Khomeini.^[94]

Universitäten als wichtiger Motor der anhaltenden Proteste

Im Unterschied zu den Mädchenschulen sind im November/Dezember weiterhin viele Berichte von Protestaktionen an zahlreichen Universitäten online. Das Regime begegnet den Protesten nicht nur mit Verhaftungen, sondern auch durch eine drohende Ausweitung von Sanktionen, zu welchen Exmatrikulation und ein Ausreiseverbot aus dem Iran zählen.

Studierende der Allameh Tabatabayi Universität: „Wenn es Exmatrikulationen gibt, dann wird die Universität zu sein.“ ^[95]

Studentischer Protest gegen ein geplantes Gesetz, das ein 10-jähriges Ausreiseverbot und Strafzahlungen für protestierende Studierende vorsieht.^[96]

Weigerung, ohne ihre verhafteten Kommiliton*innen am universitären Unterricht teilzunehmen.^[97]

Ein Baum mit studentischen Protestparolen auf dem Campus des Technischen Colleges der Universität Teheran.^[98]

Studentischer Protest an der Teheraner Azad-Universität gegen die Tötung und Unterdrückung von Demonstrant*innen mit einem groß geschrieben „Rache“.^[99]

Nachdem an mehreren Universitäten Studierende mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert werden, wird aus Furcht davor das Kantinnenessen verweigert.^[100]

Neben Schülerinnen und Studierenden nehmen auch viele Künstler*innen für ihre Online-Proteste damit einhergehende Konsequenzen in Kauf. So werden immer wieder Künstlerinnen, die Fotos von sich ohne Kopftuch im Internet posten, zumindest vorübergehend festgenommen.

Die Regisseurin Mina Akbari ist eine der zahlreichen Künstlerinnen, die ein Foto von sich ohne Kopftuch postet. In der Hand ein „Frau, Leben, Freiheit“-Stencil.^[101]

Von Theater- und Kinoaktivist*innen wird ein Video online gestellt, in dem im öffentlichen Raum Männer und Frauen ohne Kopftuch in stummem Protest zu sehen sind und das bald darauf viele Nachahmende findet. Von den Involvierten werden die Schauspielerin Soheila Golestani und der Regisseur Hamid Pourazari kurzfristig festgenommen.

In ihrem Posting schreibt Soheila Golestani: „Die Show ist vorbei und die Wahrheit wird enthüllt. Unsere wahren Helden sind die Namenlosen …“^[102]

Studierende der Kunstuniversität Teheran demonstrieren für die Freilassung von Golestani und Porazari, die an ihrer Universität unterrichten.^[103]